Sir Toby

Zlin 526 – das Flugzeug

Aller Anfang ist schwer!

Seit 2008 hatten wir uns vollgesponnen, in den Motorkunstflug einsteigen zu wollen. Die Gruppe der ernsthaft Interessenten wechselte allerdings im laufe der Zeit einige male. Geldmangel, Zeitmangel, Umzug nach Österreich waren die häufigsten Gründe um wieder abzuspringen. Am Ende hat ein harter Kern von vier Personen sich fest vorgenommen, das Ziel doch noch zu erreichen. Dann wurde zunächst das Budget ermittelt und mit der Suche nach einem bezahlbaren und geeigneten Flugzeug begonnen.

Aber was uns da am Gebrauchtflugzeugmarkt angeboten wurde schwankte zwischen unerreichbar teuer, über ernüchternd bis hin zu kriminell.

Da sind zunächst die 326er und 526er Zlins zu erwähnen, die längst ihre Kunstflugstunden „abgeflogen“ haben und auf ahnungslose Käufer warten. Das kann man gut und gerne als Betrug bezeichnen.

Eimal wurde uns eine Starduster angeboten. Die muss mehrere Monate in einem Überschwemmungsgebiet zugebracht haben. Die Stahlrohrkonstruktion war im Rumpfinneren komplett verrostet.


 

Auf der Heimfahrt haben wir echt überlegt, eine Anzeige zu machen. Nicht aus Rache, sondern um anderen Piloten womöglich das Leben zu retten.

In Tannheim fanden wir ein echtes Juwel. Eine Pitts S2A

 

Allerdings hätten wir, um die Schwerpunktlage einhalten zu können, ein dickes Beladungsproblem gehabt. Je nach dem wer gerade Pilot sein möchte und wie lange er denn fliegen will.

In Schwäbisch Hall stand ebenfalls ein traumhaft schönes Turngerät.

Eine Skybolt.

Hier bestand allerdings das Problem, dass einer der Partner von der Höhe her nicht in den Flieger passte und ein Anderer vom Umfang her. Tja, jammerschade. Das Teil wurde wohl für Zwerge gebaut.

Gemäß dem Spruch: Der Flieger ist sehr leise. Ich kann mir mit den Kniescheiben die Ohren zuhalten.

Um solch Tiefschläge zu vermeiden, haben wir uns zu einer Sitzprobe in Schwabach verabredet. Sollte mal eine Christen Eagle angeboten werden, so wüssten wir zumindest, dass wir da reinpassen.

 

Aber wie gesagt, die stand leider nicht zum Verkauf.

Ein weiterer Versuch sollte uns nach Portugal führen. Aber nicht nur der weite Anfahrtsweg, auch der spätere Transport haben uns abgeschreckt.

So vergingen Wochen und Monate und es keimte der Gedanke, dass wir wohl alle nochmal tief in den Taschen greifen und nach weiterem Geld kramen müssen. Um wohl eine Stufe höher einsteigen zu können.

Plötzlich was ein Flugzeug, das wir längst im Fokus hatten, in greifbare finanzielle Nähe gerückt.

Kurze Zeit später standen wir in Heubach vor einer wunderschönen Zlin 526F deren Zustand man mit Fug und Recht als „besser als neu“  bezeichnen konnte.

 

Heute noch sind wir stolz die Kaufentscheidung getroffen zu haben. Bereits damals beim ersten Besuch hat uns dieses Flugzeug in seinen Bann gezogen und tut es über zehn Jahre später immer noch.